Vorbereitungsmaßnahmen und Baustelleneinrichtung

Grundsätzlich ist vor Arbeitsbeginn zu unterschieden ob mit einer RWD-Handlanze oder der HDW-Handlanze gearbeitet wird.

Einsatzgebiet RWD-Handlanze

Die RWD-Handlanze wird hauptsächlich zur Entfernung diverser Beschichtungen bis ca. 3 bis 4 mm verwendet. Des weiteren liegt Ihr Einsatzgebiet bei der Untergrundvorbereitung (Betonschlempe entfernen um das Gesteins-Korn freizulegen). Dies hat den Hintergrund, dass die zu verarbeitenden Produkte einen ausreichenden Haftverbund zum vorhandenen Untergrund haben muss. In Ausschreibungen muss meist eine Haftzugfestigkeit von 1,5 N/mm2 erreicht werden, die gilt für den Betonabtrag sowie der Untergrundvorbereitung. Die RWD-Lanze besteht aus einem rotierenden Edelstahlkopf mit 6 diamantbesetzten Düsen. Die Rotation wird über den Einsatzwinkel der Düsen sowie dem Wasser gewährleistet. Der Durchmesser der Düsen liegt zwischen 0,30 und 0,45 mm. Je größer der Durchmesser der Düsen, desto höher ist der Gegendruck der Lanze, der Kraftstoffverbrauch, die Drehzahl der Maschine, sowie der Wasserverbrauch. Logischerweise steigt hierbei auch der Verschleiß der Maschine.

Einsatzgebiet HDW-Handlanze

Das Einsatzgebiet der HDW-Handlanze befindet sich im Betonabtrag in verschiedensten Bereichen. Einsatzgebiete sind z.B. Tiefgaragen, Hochbehälter, Brückentafeln, Brandschäden und in diversen Industrieanlagen. Ziel ist es, den geschädigten Beton auf den gesunden Kernbeton abzutragen. Der Grund vom Abtrag liegt meist am Chlorid-Angriff, Säure-Angriff, Brandschäden und Korrosionsschäden der Bewehrung. Die HDW-Handlanze ist nur mit einer diamantbesetzten Düse besetzt. Der Durchmesser der Düsen liegt zwischen 0,8 und 1,2 mm. Bei dieser Lanze wirkt sich der Düsendurchmesser analog der RWD-Lanze auf Gegendruck, Kraftstoffverbrauch, Drehzahl, Wasserverbrauch und Verschleiß aus.

Baustelleneinrichtung

Ein wichtiger Punkt bei den Vorbereitungsmaßnamen ist die Baustelleneinrichtung. Dabei ist darauf zu achten, dass genügend Platz vorhanden ist. Die Einsatzfahrzeuge können durchaus voneinander abweichen. Es sind Sprinter (Gewicht ca. 3,5 Tonnen und Länge ca. 5,70 m) mit Anhänger (Gewicht ca.3,2 Tonnen und Länge ca. 4,70 m) vorhanden. Dies entspricht der Gesamtlänge des Einsatzfahrzeuges von 10,40 m. Des Weiteren haben wir auch LKWs im Fuhrpark. LKW (Gewicht ca. 6,5 Tonnen und Länge ca. 6,20 m) mit Anhänger (Gewicht ca. 2,0 Tonnen und Länge ca. 5,30 m, Gesamtlänge des Einsatzfahrzeuges 11,50 m). Der Installationsplatz sollte auch möglichst waagerecht sein, da die Druckkolben über Öl geschmiert werden. Daher sollten die Kolben ständig im dafür vorgesehen Ölbad liegen, dies ist aber nicht gewährleistet, wenn die Maschine schräg steht. Zudem sollte der Einsatzbereich max. 150 m von der Maschine entfernt sein, da bei zunehmender Schlauchlänge der Wasserdruck rapide sinkt. Es gibt Formeln um den Druckverlust pro Meter Schlauchlänge zu berechnen. Der Düsendruck ist variabel und kann von 180-2800 bar reguliert werden. 

Um die Strahlarbeiten in Angriff nehmen zu können wird auch Wasser benötigt. Der Hersteller schreibt klar vor, das der Wasserdruck der Zuleitung min. 3 bar betragen soll. Die Wasserversorgung kann über Haushaltsanschlüsse, Hydranten oder Versorgungs-LKWs bereitgestellt werden. Dabei muss das Wasser Trinkwasserqualität haben. Die Versorgung über LKWs wird meist auf Autobahnen verwendet, wo kein Hydrant vorhanden ist. Achtung: Bei Roboterarbeiten ist die Versorgung über LKWs sehr riskant, da der Wasserverbrauch unter Voll-Last bei ca. 200 Liter pro Minute liegt.

Bevor man mit den Strahlarbeiten beginnt, muss für ausreichend Schutz der umliegenden Gefahrenstellen gesorgt werden. Es ist damit zu rechnen, dass Steine bis zu 30 m weit fliegen können. Um dem entgegenzusetzen, empfiehlt es sich, eine Einhausung mit einer gewebeverstärkten Folie aufzubauen, in der man arbeitet. Dabei ist zu beachten, dass die Einhausung ausreichend belüftet und einfach zu verschieben ist. Natürlich sollten auch angrenzende Häuser, Straßen usw. zusätzlich geschützt werden. 

Da beim Strahlen relativ viel Wasserdampf entsteht, ist eine für den Einsatzort geeignete Be- und Entlüftung bereitzustellen. Der Dampf entsteht durch die Reibung vom Wasserstrahl in der diamantbesetzten Düse. Zunächst ist bei den zu verwendenden Be- und Entlüftungsgeräten darauf zu achten, dass sie für Feuchträume geeignet sind. Ansonsten fällt die Gerätschaft nach ca. 2 bis 3 Minuten aus. Eingesetzte Geräte sind meist Lüfter oder Ventilatoren, je nach Einsatzort muss die Luft über Schläuche abgesaugt werden. In Extremfällen, z.B. in unterirdische Becken, wo die Zuluft nicht ausreicht, oder giftige Stoffe freigesetzt werden, muss mit Gasmasken, Frischluftmasken oder Pressluftflaschen gearbeitet werden. 
Achtung: Bei Pressluftbeatmung sind bestimmte Schulungen vorgeschrieben. 

Während den Strahlarbeiten muss das belastete Wasser ständig abgesaugt werden. Die Wassermenge hängt vom Düsendurchmesser sowie vom eingestellten Wasserdruck ab. In der Regel kann man zwischen 18 und 23 Litern Wasser in der Minute rechnen. Da ein Teil vom Wasser verdampft und der Beton ständig Wasser aufnimmt, kann man mit ca. 1 m3 Abwasser pro Stunde rechnen. Das Wasser wir in der Regel in Absetzbecken gepumpt, und im Anschluss dem Kanal zugefügt. Auch hierfür ist auf die örtlichen Bestimmungen zu achten. Es kann durchaus möglich sein, dass Stichproben vom pH-Wert gemacht werden müssen. Der pH-Wert beträgt nach dem Strahlen ca. 12 bis 12,5 und nach dem Absetzen ca. 9. Der pH-Wert von Trinkwasser liegt zwischen 7,0 und 8,5. 

Nach den Strahlarbeiten muss der verursachte Abraum entfernt werden. Die einfachste Variante wäre, wenn man den Schutt zusammen bläst und mit einen sogenannten Saugbagger aufnimmt. Achtung: Bei der Schuttentsorgung muss auf die örtlichen Bestimmungen geachtet werden. Um einen betonierfähigen Untergrund herzustellen, benötigt man im Anschluss eine Nachreinigung mit Wasser. Der letzte Schritt wäre es, die Fläche mit Öl-freier Druckluft zu reinigen. Korrodierte Eisen sollten zwingend entrostet werden, hier unterscheidet man zwischen den Reinheitsgrad SA 2 (Commercial Blast Cleaning) und SA 2½ (Near White Blast Cleaning). Der Reinheitsgrad wird in der Regel nur durch Sandstrahlen erreicht. 

Auch der Lärmschutz spielt in Wohngebieten eine große Rolle. In der Regel ist das Strahlen viel lauter als die Maschine selbst. Wenn aber in Tiefgaragen gearbeitet wird, und die Maschine neben dem Wohngebäude an der Oberfläche steht, ist die einzige Möglichkeit, den Lärmpegel zu reduzieren, um die Maschine eine Einhausung mit Dämmung zu bauen. Hierbei ist zu beachten, dass der Auspuff ggf. verlängert werden muss. Achtung: Als Dämmmaterial sollten nicht brennbare Materialien verwendet werden wie z.B. Steinwolle. Alle unsere Geräte entsprechen den neusten Lärmbestimmungen.

Unterschied Handlanze und Roboter

Der Unterschied beginnt schon bei der Baustelleneinrichtung. Der benötigte Platz eines Roboters übertrifft die Handlanze bei weitem. Der Roboter kann nur mit einem LKW versorgt werden, daher liegt die Länge des Gespannes bei ca. 16,5 m. Des Weiteren hat der LKW ca. 26 Tonnen. Auch der LKW muss waagerecht stehen. 

Wie bereits beschrieben liegt der Wasserverbrauch bei ca. 200 Liter pro Minute. Hierbei ist zu beachten, dass die relativ großen Wassermengen auch abgesaugt werden müssen. Ein Hydrant zur Wasserversorgung ist zwingend erforderlich. Bei der bearbeiteten Fläche ist zusätzlich auf die Statik zu achten, da der Roboter ein Einsatzgewicht von ca. 1.900 kg besitzt. 
An Arbeitsleistung erreicht der Roboter ca. 3 m3 pro Tag, die Handlanze dagegen nur etwa 1 m3. Ein Roboter ist dagegen erst bei großem, flächigem Abtrag rentabel, ca. ab 100 m2, da die Baustelleneinrichtung beim Roboter erheblich teurer ist als bei der Handlanze.